Auf dieser Seite möchten wir mit Dir einen ganz kleinen Ausflug durch die Geschichte der Tattoofarben machen, bevor wir zu den trockenen Fakten kommen. Hier und da findet man Verlinkungen. Für die, die noch mehr wissen möchten. Denn auf eine Seite passt bei weitem nicht die ganze Geschichte, denn die beginnt eigentlich schon gut 12.000 Jahren.
Vorab sei gesagt, unser Tattoo-Studio nutzt selbstverständlich ausschließlich die Farben, die den Normen der aktuellen in Deutschland gültigen Tätowiermittel-Verordnung entsprechen. Wenn Du noch ein bißchen mehr wissen möchtest, lies gerne weiter...es hat sich einiges getan.
Die Grundstoffe für die Herstellung der Farben aus der Antike lesen sich noch ein wenig anders als die von heute. Die keltischen Krieger zum Beispiel, sollen Färberwaid verwendet haben, eine Pflanze. Das gab blaue Tattoos. Ende des 19. Jahrhunderts dann, war die Basis für die Farben Rötel, Kreide, Gips, Kohle, Safran, Purpur und Kermes. Im laufe der Jahrhunderte kamen auch schwarzer Ton oder Ochsengalle und z.B. Stoffe von Nusshölzern zum Einsatz. Man gewann das blau aus chinesischer Tusche, Schießpulver, Pflanzen- und/oder Tierasche, Graphit und Tabak-Sud. Und für Rot nahm man Zinnober, Ziegenmehl, rote Tusche und/oder Eisenoxid. Violett? Eine Mischung aus Ruß und Zinnober. Gelb gewann man aus Curcuma und dazu ein wenig Indigo, grüne Farbe...Und das ist sicher noch nicht alles.
Heute nutzen Tätowierer hauptsächlich synthetische, organische Farbstoffe. Bis vor kurzer Zeit waren nur wenige Angaben zu der chemischen Struktur von Tattoo-Farbstoffen bekannt. Eigentlich schwer vorstellbar, aber erst seit 2008 wird durch die REACH- bzw. ECHA-Verordnungen in Europa die Verwendung von intrakutan, also "in die Haut hinein", applizierten Farbstoffen überhaupt geregelt.
Im Januar 2022 ist in Europa dann die neue REACH-Verordnung in Kraft getreten. Erinnerst du Dich? Für eine kurze Zeit gab es nur schwarze Farbe und so einige Gerüchte, bis dann die neuen Farben kamen.
Denn die Verordnung sagt, dass Farbstoffe, die nicht zweifelsfrei unbedenklich sind, nicht verwendet werden dürfen. Sie schränkt also den Gebrauch gefährlicher Chemikalien die bisher in Tätowierfarben und Permanent Make-up waren ein. Dabei geht es zum Beispiel um Chemikalien, die im Verdacht stehen Krebs oder genetische Mutationen zu verursachen, die Fortpflanzungsfähigkeit zu beeinträchtigen oder Allergien und Reizungen auszulösen. Da mussten Alternativen gefunden werden.
Die Verordnung betrifft übrigens nicht nur Vertreiber und Hersteller von Tätowier-und Pigmentierfarben, sondern auch die Personen, die Permanent-Make-Up und Tätowierungen anbieten. Und das ist auch gut so. So trägt die Tätowiermittel-Verordnung doch zu einer erheblichen Rechtssicherheit bei. Im Einzelnen regelt sie:
Gesetzliche Folgen? Ja, denn vor dem Gesetzgeber ist eine Tätowierung eine "Körperverletzung mit Einwilligung". Die Einwilligung endet jedoch, sobald der Tätowierer nicht "Fach- und Sachgerecht" arbeitet. Hört sich übertrieben an? Safety first. Wollen wir uns nicht alle möglichst sicher fühlen? Und dazu gehört u.a. ein verantwortungsbewusster Umgang mit den Tattoo-Farben und den erkennst Du unter anderem an folgenden Fakten:
Ein Tattoo soll ja nicht nur ein besonders schöner Körperschmuck sein, sondern seinen Trägern auch Freude bereiten. Für immer!
*Genannt werden unter anderem 38 Farb- und sog. Azofarbstoffe, die bestimmte schädliche Substanzen freisetzen: „Amine“.
Kritisiert wird, dass es sic h um eine Negativ-Liste handelt. Von Experten und Vertretern der Tattoobranche wird daher seit längerem eine Positiv-Liste gefordert.
Diese würde dazu beitragen, die verwendeten Stoffe intensiver zu prüfen.